Borobudur und Prambanan

Während wir auf unser Visum warteten, liehen wir uns ein Moped aus und fuhren zu einer der weltweit größten buddhistischen Tempelanlagen, dem Candi Borobudur. Der Tempel wurde zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert erbaut und besteht aus einer großen Stufenpyramide mit insgesamt neun Plattformen, welche das Leben des Buddhas bis zu seiner Erleuchtung, bzw. die buddhistischen Vorstellung des Universums bis zum Erreichen des Nirwanas darstellen. Die ersten sechs Ebenen sind viereckig und man umläuft sie durch eine schmale äußere Galerie, die auf beiden Seiten mit zahlreichen, detaillierten Fresken und einzelnen Buddhastatuen geschmückt sind. Die ersten drei Plattformen gehören nach der buddhistischen Kosmologie zur untersten Welt ‘Kamadhatu’ und stellen die Sinneswelt der Menschen und ihre Begierden dar. Danach kommt ‘Rupadhatu’ der Übergang zur unkörperlichen Welt, in der die Menschen von ihren weltlichen Belangen und Begierden erlöst, jedoch weiterhin an eine Form gebunden sind. Die letzten drei Ebenen sind rund und stellen das ‘Arupadhatu’, die körperlose Welt dar. Hier gibt es keine Fresken mehr, vielmehr findet man 72, für die buddhistische Bauweise typische Stupas, die gefenstert sind und in deren Inneren sich Buddhastatuen befinden. Gekrönt ist die Pyramide mit einer großen, massiven Stupa. Aus der Vogelperspektive sieht der gesamte Tempel aus wie ein riesiges Mandala. Pilger umrunden meditierend die einzelnen Plattformen im Uhrzeigersinn und legen dabei einen Weg von insgesamt fünf Kilometern zurück. Mit der Verbreitung des Islams im 14. Jahrhundert fiel der Tempel in Vergessenheit und wurde durch Erdbeben und Aschwolken des Nahe gelegenen Vulkans Merapi stark beschädigt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Borobudur schließlich wiederentdeckt und seitdem mehrfach restauriert.

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Generell sind die indonesischen Touristen sehr fotofreudig und es gab sogar Hinweisschilder an extra präparierten Orten  ‘take a photo here’. Harry hatte mal wieder seine unverschämt kurzen Hosen an und wurde kurzerhand in einen Sarung gesteckt.IMG_5860IMG_5869IMG_5887IMG_5892IMG_5893IMG_5901IMG_5918IMG_5919IMG_5933IMG_5966IMG_5979IMG_5985

Die Buddhastatuen im Inneren der gefensterten Stupas. Die genaue Bedeutung ist bislang unklar.

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IMG_5992IMG_5997Auch hier wurden wir ein paar mal gebeten, für Fotos mit verschiedenen Familienmitgliedern stehen zu bleiben. Zum Schluss fanden wir noch das wenig besuchte Audiovisual Center, in dem man sich einen kurzen Film über die Tempelanlage anschauen konnte. Nachdem wir von der Tempelbesteigung bei feuchtheißen Temperaturen mal wieder völlig durchgeschwitzt waren, war der klimatisierte Kinoraum eine nette Abwechslung. Harry legte vor lauter Erschöpfung gleich mal ein Nickerchen ein, sobald das Licht aus war.

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Von Borobudur aus besuchten wir noch zwei weitere, kleinere Tempel, Candi Mendut und Candi Pawon. Im Inneren des Mendut Tempels befinden sich drei große Buddhastatuen. Beide Tempel befinden sich auf der Pilgerroute zum Borobudur.

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Am nächsten Tag fuhren wir zum Candi Prambanan, einer der größten hinduistischen Tempelanlagen Südostasiens. Die drei Haupttempel sind Brahma (dem Schöpfer), Vishnu (dem Bewahrer) und Shiva (dem Zerstörer) geweiht. Außerdem befinden sich auf dem weitläufigen Gelände drei kleinere buddhistische Tempelanlagen. Auch diese Tempel sind in die drei Ebenen eingeteilt und mit unzähligen Fresken geschmückt.

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Auch hier gab es wieder unzählige Möglichkeiten, sich fotografieren zu lassen und zu Harrys Freude auch zwei Kasuare.

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An allen vier Tempeleingängen waren Dvarapalas als Türwächter aufgestellt.

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