Unser erster Stopp an der Küste war Kingston S.E., ein kleines Städtchen, wo es zwei kostenlose Campingmöglichkeiten am Strand gibt, auch auf dem Strand selbst hätte man campen können. Bekannt ist Kingston für seinen Big Lobster Larry. Von diesen ‘big things’ gibt es mehrere in Australien, wie The Big Kangaroo, The Big Ant usw. (https://en.wikipedia.org/wiki/Australia’s_big_things). Was genau diese bezwecken und warum sie so bekannt sind, habe ich noch nicht herausgefunden, aber jedem Australier, dem man erzählt, dass man in Kingston S.E. war, fragt nach Larry.
Über Millicent ging es weiter Richtung Great Ocean Road, vorbei an erloschenen Vulkankratern, die als kleine Hügel aus der sonst sehr flachen Landschaft Australiens aufragten.
Insgesamt gab es sehr viele ‘dry zones’ an Stränden und öffentlichen Plätzen, wo kein Alkohol getrunken werden durfte. Die Australier, die ich so kenne sind eher gesellige, entspannte Typen, die gern und oft das eine oder andere Gläschen trinken. Die australische Politik scheint jedoch die Leute umerziehen zu wollen. Auch Zigaretten darf man eigentlich nur noch auf seinem eigenen Grund und Boden offiziell rauchen und die Tabaksteuer wird alle paar Monate erhöht. Als wir da waren, kostete ein Päckchen Zigaretten (40 Stück) um die 50 australische Dollar, knapp 40 Euro. Alkohol war ebenfalls sehr teuer – ein kleines Bier (0,33) war nicht unter einem Euro in den Läden zu bekommen und in einer Kneipe kostete es stattliche 8 Euro. In Victoria, einem Bundesstaat östlich von Südaustralien, sahen wir überall Schilder ‘Report Litter’ (zeige Müll an). Auf der entsprechenden Webseite (http://www.epa.vic.gov.au/get-involved/report-litter) habe ich gelesen, dass man selbst für einen Apfelgriebsch, den man aus dem Autofenster schmeißt 317 AUD zahlen muss. Motorradfahren in Gruppen von mehr als drei Personen ist in Victoria ebenfalls strafbar. Außerdem sahen wir überall Schilder der Neighbourhood Watch, eine Art Verein, der sich damit beschäftigt, die eigene Nachbarschaft sicherer zu machen – so was ähnliches habe ich bei uns auch schon gesehen. Wir hatten ziemlichen Spaß uns neue Werbesprüche wie ‘report your neighbour before he reports you’ auszudenken.
Weiter ging es für uns an der Sandsteinküste über Nelson nach Portland, wo wir Australiens größte auf dem Festland lebende Seehundkolonie besuchten. Man konnte nicht richtig nah ran, aber dafür konnte man die Tiere beim Spielen im Wasser beobachten.
Je näher wir der sehr touristischen Great Ocean Road kamen, desto mehr Hinweisschilder gab es nach den Aussichtspunkten, auf der linken Straßenseite zu fahren – ich war wohl nicht die einzige, die es mal auf der rechten versucht hat.
Auf einem Zeltplatz waren alle Bäume schwarz verkohlt. Buschfeuer sind in Australien sehr gefürchtet. Sie gehören ursprünglich zum natürlichen Ökosystem des trockensten Kontinents. Manche Eukalyptusarten unterstützen die Feuerwirkung durch ihr leicht entflammbares Öl, wobei die Stämme selbst feuerfest sind. Das Feuer hilft ihnen auch ihre Samenhülsen zu öffnen und die unbeliebte Konkurrenz zu eliminieren.
Noch ein alter erloschener Vulkankrater.Die berühmten Zwölf Apostel im Morgengrauen.