Von Pisco aus nahmen wir den Bus nach Lima. Dort übernachteten wir im Hotel España mitten in der Altstadt. Das Hotel selbst besteht aus verschachtelten und verwinkelten Treppen, Höfen und Anbauten, alles in einem etwas verkitscht und sympathisch heruntergekommen Kolonialstil – bisher eine unserer Lieblingsunterkünfte. Mitbewohner auf dem Dach waren ein Pfauenpärchen, eine Schildkröte und ein Ara, dessen Lieblingsbeschäftigung es war, von seinem Hochstand runterzuklettern und an der Balustrade große Holzspäne mit seinem kräftigen Schnabel abzunagen, bis ihn die Putzfrau jedes Mal auf dem Ende ihres Besenstils einsammelte und zurück zu seinem Hochstand brachte. Das Ganze war ein Familienbetrieb und es herrschte eine entspannte Stimmung. Als wir eines Abends von der Terrasse die Treppe zu unserem Zimmer herunterstiegen, wurden wir von einem Hotelgast aus Mexiko auf eine Runde Mezcal eingeladen. Er war ein lustiger Typ, der gerade auf dem Weg nach La Paz war, um dort Edelsteine zu verkaufen.
Lima hat uns sehr gefallen – trotz der vielen Bewohner herrscht hier eine einladende und entspannte Atmosphäre. Abends tranken wir Bier in einer Kneipe gleich gegenüber von unserem Hotel – Kneipe ist vielleicht übertrieben: es war mehr ein ebenerdiger, unverputzter Raum mit ein paar Tischen, Stühlen und Bierkästen. Die Gäste empfingen uns freudig johlend und waren allesamt schon ziemlich gut dabei. Neben dem Bier war die einzige andere Attraktion eine Art Jukebox, wo gegen Geld Lieder ausgesucht wurden. Gespielt wurden vor allem die üblichen peruanischen Schlager, die wir schon von den langen Busfahrten kannten und alle sangen inbrünstig mit. Hier ein zwei Lieder, die besonders oft gespielt wurden: https://www.youtube.com/watch?v=Vp-_t615hzI und https://www.youtube.com/watch?v=rUsdixa0b54
Der Pfau auf der Dachterrasse unseres Hotels.
Unser Zimmer befand sich ganz oben auf der rechten Seite. Im nächsten Bild sieht man den Ausblick, den wir hatten, sobald wir vor die Tür taten.Der Blick in einen der zwei Innenhöfe des Hotels.
Unten zu sehen ein paar älterer Damen, die tücherschwingend zur Blaskapellenmusik während des Wachwechsels am Palast tanzten.
Die Trachten in Peru sind denen in Bolivien ziemlich ähnlich. Die Röcke sind etwas kürzer und die Hutform etwas anders.Auch hier sah man an einem Sonntag tanzende, ältere Menschen in einer Art kleinen Amphitheater im Zentrum:Unten sieht man gebratene Meerschweinchen, probiert haben wir ehrlich gesagt nicht…In einem Park in der Nähe von unserem Hotel übten verschiedene Tanzgruppen ihre Auftritte:
Der Ara auf seinem Hochstand und unten auch schon auf dem Weg zu den Holzgeländern, um dort große Stücken abzuknacken.Inca Kola probierten wir auch, schmeckte extrem süß und nach Gummibärchen…dazu gab es Ceviche, mit Limettensaft marinierter Fisch.
An dem Tag unseres Rückfluges gewann Peru das WM-Qualifikationsspiel im Fußball gegen Neuseeland. Das peruanische Arbeitsamt verkündete daraufhin, dass am nächsten Tag zur Feier dieses Sieges alle frei hätten – mit der Begründung, dass eh keiner in der Lage gewesen wäre, zu arbeiten.
Muy bien, que gane Peru siempre pa que todo el pais puede fiestar como no haya curro mañana .. porque mañana me chanto 🙂