Von Banyuwangi nach Malang

 

Von Banyuwangi aus fuhren wir mit dem Zug nach Malang. Es ging 5 Uhr morgen los und die Fahrt dauerte ca. 7 Stunden. Im Reiseführer hatten wir gelesen, dass die Züge in der zweiten Klasse, ‘ekonomi’ genannt, oft nicht klimatisiert und heillos überfüllt sind, man sich einen Sitz teilen muss oder gar keinen bekommt und man von Zigarettenrauch eingenebelt werden würde. Wir rechneten mit dem Schlimmsten, aber die Fahrt war total entspannt. Das Abteil war gerade mal halb voll und Zugfahren generell eine nette Abwechslung und wesentlich angenehmer als die langen Busfahrten.

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Unten die Wagen der ersten Klasse:

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In Malang blieben wir ein paar Tage, erkundeten die Stadt und gingen zum ersten Mal in einem asiatischen Land zum Frisör. Wir versuchten mit Händen und Füßen zu erklären, was wir wollten – ich bekam einen ordentlichen Vokuhila-Stufenschnitt, wollte aber auch nicht zwischendrin nochmal erklären, dass es eigentlich nur gerade abgeschnitten werden soll aus Angst, dass es dann noch kürzer werden würde. Harry kriegte einen schicken Surferboy/Milchbubi-Schnitt. Es war auf jeden Fall ein lustiger Ausflug.

Außerdem besuchten wir den Vogel- und Pflanzenmarkt. Es gab hier alles vom Kuckuck über Beos und Eulen alle möglichen Vogelarten zu kaufen.

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Nach dem Frisörbesuch erwischte uns der nachmittägliche Regenschauer. Die schöne Föhnfrisur war dahin.

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Essenstechnisch ist es hier sehr lecker – wir sind nur oft aufgrund der Sprachbarriere mit der Auswahl überfordert. Wir probierten unter anderem Rawon, eine javanische Rindfleischsuppe gewürzt mit Keluak, dem Samen des Pangi-Baumes. Alle Bestandteile dieses hier heimischen Gewächses sind aufgrund des hohen Blausäuregehalts giftig. Erst durch mehrfaches Waschen, Kochen und anschließendes Vergraben im Boden für mehrere Tage und die dadurch entstehende Fermentation, werden die Samen ungiftig und erhalten eine schwarze Färbung. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben und nicht so wirklich vergleichbar, säuerlich, nussig, einfach anders.

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Wir kamen an einem bunt angemalten Stadtteil vorbei. Ich konnte im Internet nicht viel darüber heraus finden, außer dass es wohl eine Aktion der Stadt gewesen sei, den Leuten in Slums die Möglichkeit zu geben, ihr Viertel attraktiver für Touristen zu gestalten. Das hat hier auf jeden Fall funktioniert. Wir sahen viele, v.a. indonesische Touristen durch das Viertel spazieren und unzählige Fotos schießen.

P1050226P1050241P1050247Die Berliner Graffiti Szene war auch schon hier gewesen.

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In unserem Hostel wurden wir nach der ersten Nacht etwas unsanft morgens um 7 durch ein kräftiges Hämmern gegen die Tür geweckt. Trotz des Versuches, es zu ignorieren, ging das Hämmern beharrlich weiter und eine Frauenstimme rief immer wieder ‘excuse me’. Schließlich öffnete ich total verpennt die Tür und mir wurde ein Tablett mit dem Frühstück, bestehend aus Fisch, Reis und ordentlich scharfer Soße in die Hand gedrückt. Guten Morgen!

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